Unsere Kollegin Leslie aus unserer Filiale in Köln hat in Australien ein ganz besonderes Outback-Abenteuer erlebt. Hier erzählt Sie Euch, wie es sich „mitten im Nichts“ ohne fließendes Wasser und Strom aushalten lässt…

c marcoluebke - 3150(0)

Ein leichter Wind im Gesicht weckt mich inmitten der Nacht und ein Blick in den von über Millionen von Sternen übersäten Himmel gibt mir die Antwort auf die Frage, wo ich mich überhaupt befinde – im Outback Australiens!

Ich kuschel mich zurück in meinen Swag (eine Art Schlafsack mit inkludierter Matratze) und lausche den Geräuschen der Nacht. So mitten in der Wüste sind das allerdings nicht allzu viele, hier und da ein Schnarcher eines Mitcampers, oder ein kurzes Rascheln im Gestrüpp. In wenigen Stunden wird die Sonne aufgehen und unser Guide wird uns mit dem, uns mittlerweile sehr vertrauten, Lied „Follow the Sun“ wecken um das nächste Etappenziel Cooper Pedy in Angriff zu nehmen.

Wir, das sind 10 unerschrockene Camper gemischten Alters und Herkunft, die sich zum Ziel gesetzt haben, das „richtige, echte“ Australien kennenzulernen! Wie oft hört man Touristen schwärmen … von Sydney und Melbourne, den tollen Stränden und dem Riff, den Regenwäldern und natürlich dem Ayers Rock! Fast kaum einer hingegen kennt die fossilen Überreste in den Flinders Ranges, die heißen Quellen Dalhousie oder die urige Ansiedlung William Creek, wo wirklich jeder jeden kennt. Viele behaupten, in der Mitte Australiens gewesen zu sein, aber wer war wirklich am geografischen Mittelpunkt „Lamberts Centre“ und hat die endlosen Weiten ohne Touristenbusse erlebt? All das und vieles mehr hatten wir uns vorgenommen und sollten es nicht bereuen.

Zugegeben, eine Campingtour quer durchs Outback, ohne Zelt, ohne fließendes Wasser und ohne Strom klingt recht spartanisch…und das ist es auch. Allerdings ist es doch auch mal sehr entspannt, sich keine Gedanken darüber machen zu müssen, wie man aussieht – es sehen ja eh alle aus wie Vogelscheuchen. 🙂 Oder sich keine Gedanken zu machen, welche Nachrichten man gerade verpasst, da der Handyakku leer ist- es gibt ja eh keinen Empfang. Und sich ebenfalls keine Gedanken um die Uhrzeit machen zu müssen, denn die Natur gibt den Rhythmus vor.

Schnell haben wir die tägliche Routine verinnerlicht: noch vor Sonnenaufgang sind unsere Swags verstaut, unser Frühstück verzehrt und alles weggepackt, um das nächste Tagesziel zu erreichen. Es geht immer weiter in Richtung Norden, bis wir am 10. Tag Alice Springs erreichen werden. In der Dämmerung machen wir einen Stopp, um Feuerholz für das Lagerfeuer zu sammeln und steuern dann unser nächstes Bushcamp an. Es ist meistens ein Platz mitten im Nirgendwo, an dem man sich nicht vorstellen kann, dass hier Menschen schlafen werden und wovon man am nächsten Morgen auch nichts mehr sieht. Wir rollen die Swags aus, machen ein Feuer und graben ein Loch für unsere Campingtoilette – mit toller Aussicht natürlich! 🙂

Müde von dem Tag und dem leckeren Essen (es ist doch unglaublich, was man auf einem Lagerfeuer alles zaubern kann: Känguru Steaks, Curry, Nudeln und sogar Schokoladenkuchen) sitzen wir noch etwas um das Feuer, erzählen uns Geschichten oder singen Lieder; begleitet von einer Gitarre.

Ich blicke zu den Sternen und kann mir gerade keinen schöneren Platz auf der Welt vorstellen. Während mir langsam die Augen zufallen, denke ich nur noch eins: was für ein Abenteuer!

 


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