Buenos Aires ist eine Stadt, in der die meisten Passagiere landen, um dann sofort weiter zu reisen. Doch ein Aufenthalt in der Hauptstadt Argentiniens mit Abstechern in die vielen charmanten Viertel ist unbedingt zu empfehlen. Warum? Das erzählen Euch Karina und Johanna im letzten Teil Ihres Südamerika Reiseberichtes.

Wer nach Argentinien reist, denkt oft als erstes an die Atacama Wüste im Norden oder Patagonien im Süden des Landes. Buenos Aires dient hauptsächlich als internationaler Ankunftsort, an welchem nicht viel Zeit verbracht wird, da es meistens von dort mit dem Flugzeug direkt weiter geht.  Dennoch lohnt es sich, hier zwei bis drei Tage in das Leben einzutauchen.

Der internationale Flughafen ist gut eine halbe Stunde Fahrt entfernt, woraus in der Rush Hour schnell 1,5 Stunden werden können. Die Vororte in der Provinz vor den Toren der Stadt sind recht runtergekommen – überall riesige Häuserblocks und kaputte Autos am Straßenrand. Im Stadtkern angekommen, welcher nicht mehr zur Provinz Buenos Aires zählt, sieht alles schon ganz anders aus. Ein schickes Gebäude neben dem anderen, die Straßen sind sauber und ordentlich, Verkehrsregeln sind ausnahmsweise kein Fremdwort.

Willkommen in Buenos Aires!

In unserem Hotel wird uns die Tür mit den Worten „It’s time to relax“ geöffnet –  das hört sich doch ganz nach Urlaub an.  Da wir unseren Nachtflug ab Frankfurt erst hinter uns haben und es noch recht früh am Morgen in Argentinien ist, sind wir ziemlich erschöpft, als wir im Hotel ankommen. Klar ist, dass wir uns heute einfach ein bisschen treiben lassen möchten und die Stadt in aller Ruhe anschauen. Perfekt ist daher, dass es einen Hop-On/ Hop-Off Touribus gibt, den wir mit offenen Armen begrüßen.

Vorab war uns nicht ganz bewusst, wie riesig diese Stadt einfach ist. Es gibt so viele verschiedene Viertel, die man sich anschauen möchte und um von A nach B zu kommen ist der Touribus doch einfach praktisch. Ob Recoleta, Palermo, La Boca oder Puerto Madero – jedes dieser Viertel hat seinen eigenen Charme. Besonders gefallen haben uns Palermo und La Boca. Mit den Vierteln Palermo Soho und Palermo Hollywood zeigt sich Buenos Aires von seiner jungen Seite. Soho, eigentlich ein Viertel in New York und Hollywood, gibt schon in etwa den Stil von Palermo an: Bunt, modern, Designerläden, hippystyle und extravagant – das trifft Palermo recht genau. Beim Schlendern durch die Straßen und Alleen scheint uns die Sonne ins Gesicht, als wir uns in einem gemütlichen Café niederlassen und einfach den Moment genießen.

La Boca

Auch in La Boca, welches vor allem für seine bunten Wellblechhäuser bekannt ist, gibt es einiges zu entdecken und zu erleben.  Das Viertel wurde von italienischen Einwanderern gegründet und war lange Zeit die Wohngegend der Industriearbeiter. Heute sieht man überall originelle Häuser in den verschiedensten Farben. Diese wurden auf dem Blech der abgewrackten Schiffe gebaut und mit Schiffslack bunt bemalt.  Außerdem steht hier auch das Stadion La Bombonera („Pralinenschachtel“) des Fußballclubs Boca Juniors, einem der erfolgreichsten Clubs in Argentinien. Die Farben des Vereins (gelb und blau) verdankt der Klub einem schwedischen Schiff, das zum Zeitpunkt der Gründung im Hafen lag.

La Bombonera

Was darf natürlich auf keinen Fall fehlen, wenn man in Buenos Aires ist? Richtig, ein Rumpsteak. Also beschließen wir am letzten  Abend  ein leckeres Rumpsteak (in Argentinien bekannt unter dem Namen  „Tenderloin“ ) zu essen. Um nicht im typischen Touristenrestaurant zu landen, sondern dort, wo auch die Einheimischen gerne Ihr Steak genießen, beschließen wir, unseren  Rezeptionist  im Hotel nach einer Empfehlung zu fragen –  und wir haben es definitiv nicht bereut. Besser hätte es glaube ich nicht sein können – die Empfehlung war super und hat den Aufenthalt perfekt abgerundet. Wer also einen echten Geheimtipp braucht: Das Restaurant heißt El Desnivel und befindet sich im Stadtteil  San Telmo.


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