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Hi zusammen,

unheilvolle Donnerschläge, bedrohlich nahe Blitzeinschläge und sinnflutartige Regenfälle – all das wird uns von unserem Ausflug ins Hinterland in Erinnerung bleiben. Doch der Reihe nach. Heißt es nicht immer so schön, dass Pläne in die Tat umgesetzt werden sollten? „Gesagt, getan“ haben wir uns also auf den Weg ins Hinterland von Byron Bay gemacht!

Der ursprüngliche Plan

Der ursprüngliche Plan sah wie folgt aus: Tagesausflug nach Nimbin, ein kleines Örtchen mit sagen wir mal sehr alternativem Lifestyle (es wird auch als das „Amsterdam Australiens“ bezeichnet ?). Auf dem Weg dorthin sollte ein kurzer Abstecher bei den Minyon Falls eingelegt werden. Marvin war damals schon da und konnte sich an einen entspannten Walk mit samt coolen Rock Pools erinnern. Von dort aus sollte es dann weiter nach Surfers Paradise gehen, wo sich unser zweiter Campingplatz befindet. Eigentlich ein cooler Plan wie wir finden. Tatsächlich sind die Dinge aber ein bisschen anders gekommen… Lest selbst!

Die Minyon Falls und der berühmt berüchtigte Minyon Falls Loop Walk

Von unserem Discovery Parks Campingplatz führte uns ein Tourist Scenic Drive zu den Minyon Falls. Auch wenn die letzten paar Kilometer etwas holpriger waren, war es trotzdem ein schöner Weg mit tollen Aussichten über das Hinterland von Byron. Angesteuert haben wir den Lookout Point der Minyon Falls, von wo man einen tollen Blick auf den Wasserfall hat. Da Marvin sich wie bereits erwähnt an die Rock Pools erinnern konnte, wollten wir aber natürlich auch dorthin und sind dem „Minyon Falls Loop Walk“ Schild gefolgt. 4,5 km dachten wir kann ja nicht so lange sein…Tja!

Lektion 1: Verlasse dich nicht immer nur auf deine Erinnerung, sondern lies vorher noch mal im Reiseführer nach oder frag Google. So viel kann schon mal gesagt sein, wir haben nicht die Rock Pools gesehen, an die Marvin sich erinnern konnte.

Lektion 2: Vertraue nicht zu 100% auf die Angaben der Australier. Es waren definitiv mehr als 4,5 km und auch ein einfacher Loop Walk kam dem nicht gleich.

„4,5 km können ja nicht so lange sein!“

Na ja, dass man hinterher bekanntlich meist schlauer ist, ist bekannt. Wir sind also erst mal munter drauf los gewandert und tapfer den Schildern des Walks gefolgt. Ab und an kamen uns mal einsame Wanderer entgegen. Ansonsten waren wir aber recht alleine unterwegs und haben uns den Weg durch den Regenwald gebahnt. Wie wir hinterher dank Handy App herausgefunden haben, sind wir insgesamt „61 Stockwerke“ hoch und runter gelaufen. Das entspricht ungefähr (dank Google?) der Höhe des Main Towers in Frankfurt, dem immerhin 4. größten Hochhaus Deutschlands. Nach gut 1 ½ Stunden Wandern über wortwörtlich Stock und Stein, waren allerdings immer noch keine Rock Pools in Sicht. Umkehren war aber auch keine Option, denn „4,5 km können ja nicht so lange sein“. Endlich hatten wir aber zumindest auch mal ein Hinweisschild entdeckt. Laut dem obligatorischen „You are here“ Punkt, befanden wir uns da ungefähr auf der Hälfte des Tracks. Aber auch hier waren weit und breit keine Rock Pools eingezeichnet. Leicht enttäuscht über die fehlende erhoffte Abkühlung, entschlossen wir uns natürlich trotzdem den Rest des Weges (welcher auch wirklich schön war, um das an dieser Stelle auch mal zu erwähnen!) zu Ende zu wandern. Gedanklich schon auf dem Rückweg, wurde aus dem Wandern jedoch plötzlich ein Klettern über recht große Felsen.

Beginn des etwas unfreiwilligen Abenteuers

Der Wanderpfad schien mitten im tiefsten Wald zu enden. Er wurde nun nur noch von kleinen roten Dreiecken gekennzeichnet, die an einzelnen Bäumen angebracht waren. Da die Bäume teilweise allerdings schon umgestürzt waren, war es gar nicht mal so leicht, den richtigen Weg zu finden. An einer Gabelung wollten wir uns dann schon für den Weg nach rechts und zurück zum Parkplatz entscheiden, als wir doch noch zwei weitere Wanderfreunde trafen und diese uns mitteilten, dass der Rock Pool nur 100 m nach links entfernt sei. Wir hatten also doch noch unsere Belohnung in Aussicht, allerdings sollten diese 100 m nochmals über große Felsen zu einem Kletterakt verkommen, der uns freundlicherweise verschwiegen wurde.

Belohung des etwas unfreiwilligen Abenteuers

Die Schweißtropfen haben sich jedoch mehr als gelohnt. Kurze Zeit später, wurden wir nämlich mit dem für uns bislang auf unserer Reise wirklich schönsten Anblick belohnt: Die Rock Pools der Minyon Falls! ? Wir haben sie doch noch gefunden und es war wirklich atemberaubend! Leider geben die Bilder die Schönheit dieses Naturschauspiels nicht wirklich wieder. Trotzdem hoffen wir, dass wir euch daran ein wenig teilhaben lassen können.

Das tatsächliche unfreiwillige Abenteuer

Gerne hätten wir dort noch länger verweilt, um auch die Chance für eine kleine Schwimmeinheit zu nutzen. Doch plötzlich, innerhalb von Sekunden, wurde der Himmel über uns auf einmal so dunkel, dass wir uns lieber schnell für die Fortsetzung unseres Weges entschieden haben. Schließlich mussten wir die Felsen wieder hinunterklettern und wenn diese einmal nass sind… schon im Trockenen war das kein leichtes Unterfangen. Dass das Wetter so schnell so stark umschlägt, konnte ja keiner ahnen bei strahlendem Sonnenschein am Morgen.

Lektion 3: Wetterberichte vorher zu gucken, ist manchmal auch keine so verkehrte Idee. ?

Zurück an der Gabelung war dort leider keine genaue Angabe, wie weit es von dort noch zum Parkplatz ist. Der Karte nach hatten wir aber ca. 95% des Weges bereits hinter uns und so entschlossen wir uns für den Versuch, vor einem möglichen Unwetter den Wald zu verlassen. Da wir uns bei dem Rock Pool aber natürlich am untersten Ende des Wasserfalls befanden, mussten wir all das was wir vorher schön runter gewandert sind wieder hoch, um zurück zum Lookout und zu unserem Apollo Camper zu kommen. Jetzt wissen wir, dass das immerhin noch mal 3,5 km bergauf waren. Bei immer stärkerem Regen und einsetzendem Gewitter trugen uns unsere Beine plötzlich ganz von selbst (wie jedes Kind weiß, ist die Kombination Gewitter und Wald nicht unbedingt die Beste). Das Donnergrollen wurde immer lauter, der sowieso schon schattige Wald immer dunkler, der Weg aber gefühlt leider nicht kürzer. Als dann noch Blitze den Himmel hinunter schossen und Bäume nicht weit hinter uns umzustürzen schienen, hatten nicht nur unsere Beine den Ernst der Lage erkannt. Klatschnass und völlig fertig kamen wir dann aber endlich irgendwann wieder oben am Parkplatz an, bei – wie soll es natürlich auch anders sein – strahlendem Sonnenschein!

Ein echtes Abenteuer also die Minyon Falls 😉

Das Gewitter hätten wir uns gut und gerne sparen können, aber man steckt vorher ja nie wirklich drin und die Rock Pools haben sich definitiv mehr als gelohnt! Wenn man sich unsere Lektionen zu Herzen nimmt, kann man dorthin auf jeden Fall einen ganz entspannten und sehenswerten Ausflug machen, den wir jederzeit weiterempfehlen würden!

Die Idee mit Nimbin haben wir uns nach der letztendlich dann doch vierstündigen Wanderung und insgesamt 7,5 km allerdings aus dem Kopf geschlagen und sind auf direktem Wege nach Surfers Paradise gefahren. Hier soll 365 Tage im Jahr die Sonne scheinen, genau das Richtige nach der unfreiwilligen Dusche von oben. ? Wir sind gespannt, was hier auf uns wartet! Jetzt steht aber sicherlich erst mal Strand auf dem Plan. Erholung nach dem kleinen Adrenalinschub kann sicher nicht schaden. Mal sehen, ob sich unser Plan dieses Mal in die Tat umsetzen lässt. ?

Liebe Grüße in die Heimat,

Anna und Marvin


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