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Hallo ihr Lieben,
Nach unseren entspannten Tagen in Queenstown dachten wir uns, dass etwas Action vielleicht doch nicht schaden kann – nur wollten wir diese lieber in eisigen Höhen weiter westlich erleben ?.
Leider hat unsere zeitliche Planung das erste Mal nicht ganz so funktioniert, wie wir es uns im Vorfeld überlegt hatten. Aber hey, auch wir sind hier neu und ihr lest unsere Beiträge ja schließlich auch, um aus unseren Fehlern zu lernen ?.
Der Weg ist das Ziel
Mit 4,5 Stunden stand uns dabei eine lange Fahrt von Queenstown zu unserem nächsten Ziel, dem Gletscher-Gebiet an der Westküste rund um Fox und Franz Josef bevor. In die Fahrtdauer waren Fotostopps und Mittagspause(n) noch gar nicht eingerechnet! Die Landschaft rund um Queenstown und Wanaka, Hawea und Makarora ist die Fahrt allerdings mehr als wert! Statt dem Haast Highway komplett zu folgen, entschieden wir uns für die kleine Abkürzung über den Crown Range Pass nach Wanaka. Dabei wurden wir mit einer tollen, kurvenreichen Strecke und wunderschönen Ausblicken über die Berge bis hin zum Horizont belohnt. Die beiden (riesigen) Seen Wanaka und Hawea leisteten ihren übrigen Beitrag zu dieser wundervollen Landschaft. Überraschenderweise kletterte das Thermometer an diesem Tag auch bis fast an die 30 Grad (die Zahl scheint in den letzten Tagen irgendwie in Mode zu sein…?). So entschlossen wir uns, ungeplante Sonnenbäder am Seestrand in unseren Tagesplan mit aufzunehmen.
Somit fuhren wir also bereits etwas später als erwartet in den jeweiligen Orten weiter und strichen einige geplante Kurzwanderungen aus dem Programm. Bereits im Vorfeld mussten wir leider den geplanten Rob Roy Track verwerfen, da wir für die ca. 4-stündige Wanderung nicht genug Zeit hatten. Generell empfehlen wir für die Etappe also definitiv mindestens zwei Tage einzuplanen, besonders wenn das Wetter so mitspielt. Wer kann schon nein zu einem wunderschönen Nachmittag am See sagen?
Unser Boomerang Reisen Tourenmanual machte uns vorab auch noch darauf aufmerksam, uns die Broschüre „Walks along the Haast Highway“ genauer anzuschauen. Dort sind ähnlich wie wir es bei der Milford Road hatten, einzelne kleinere Stopps inklusive Wanderungen beschrieben, sodass man die Route gut planen kann. Trotz der bereits vorangeschrittenen Zeit legten wir somit auch noch zwei kürzere Stopps bei Wasserfällen ein und besuchten die Thunder Creek Falls sowie die Fantail Falls. Den im Tourenmanual sehr schön beschriebenen Blue Pools Walking Track mussten wir leider wegen Zeitmangel auslassen. Die Wasserfälle haben sich aber definitiv gelohnt! Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir dann schließlich den kleinen Ort Fox mit dem gleichnamigen Gletscher.
Der Flying Fox fällt in den Nebel
Der „Flying Fox: Heli Hike“ von Fox Glacier Guiding war die Tour, die am nächsten Morgen für uns stattfinden sollte. Bei der rund 4-stündigen Tour fliegt man mit dem Helikopter auf den Gletscher hinauf. Dort nimmt man an einer geführten Wanderung auf dem Eis teil, ehe es mit dem Heli wieder runter ins Tal geht. Klingt fantastisch! Doch leider sollte es beim „sollte“ bleiben.
Als wir früh morgens in unserem Apollo Camper das graue Tageslicht erblickten (und nicht weiter als 50 m Sichtweite hatten), war uns klar, dass an diesem Tag kein Helikopter starten würde. Wenn wir nicht gewusst hätten, dass um uns herum schneebedeckte Berge in unmittelbarer Nähe sind, hätte man auch meinen können, dass wir auf flachem Land unterwegs seien. Dichter Nebel und starker Regen ließen keine Tour an diesem Tag zu, sodass wir ungeplant einen Tag hauptsächlich in unserem Apollo verbrachten. Zum Glück fühlen wir uns hier fast wie zu Hause und haben es uns so richtig gemütlich gemacht. Außerdem blieb uns ja noch unsere Mobilität.
Am Mittag fuhren wir zum Aussichtspunkt des Gletschers etwas außerhalb des Ortes. Dort haben wir auf dem dortigen Parkplatz unsere Mittagspause genossen und zumindest etwas Bewegung bei der anschließenden kurzen Wanderung gehabt. Der Ausblick beschränkte sich allerdings auf Wolken und den Fox River. Gegen Abend klarte es dann überraschend doch noch ein wenig auf. Und so führen wir zum nahegelegenen Lake Matheson und unternahmen dort noch einen abendlichen 5 km Spaziergang rund um den See ?. Wirklich schön und wer Zeit hat, sollte unbedingt einen kurzen Abstecher dort einlegen.
Am nächsten Morgen war das Wetter leider nicht wirklich besser. Wir konnten auch die erste Tour am frühen Morgen nicht wahrnehmen. Die nächste Chance wäre also erst am Mittag gewesen. Da wir allerdings bereits einen Tag „verloren“ hatten, wollten wir nicht das Risiko eingehen, einen weiteren zu verlieren. Schließlich war der Wetterbericht für die nächsten Tage ähnlich gemeldet und unsere Zeit auf der Südinsel Neuseelands ist leider auch endlich.
Gletscher trifft Regenwald
Freundlicherweise zeigte sich das Team von Fox Glacier Guiding aber sehr flexibel und hilfsbereit und bot uns alternativ den „Fox Trail: Terminal Face Walk“ an. Immerhin bekamen wir so die Chance, den Gletscher zu Gesicht zu bekommen und dabei noch etwas über die Umgebung zu lernen. Apropos Umgebung: Das faszinierende am Fox (und auch am Franz Josef) Gletscher ist, dass hier Regenwald direkt auf die alpinen Eisflächen trifft – und das nur wenige Kilometer vom Meer entfernt. Weltweit gibt es nur drei solcher Gletscher und wir hatten das Glück zwei davon zu sehen! Ein absolut bizarrer Mix, den man unbedingt erlebt haben muss, solange es noch möglich ist. Leider geht das Eis aufgrund des Klimawandels immer weiter zurück, sodass es heute bereits komplett anders aussieht als noch vor zehn Jahren.
Mit solchen und weiteren Infos versorgten uns unsere tollen Guides Sophie, Hannah und Cathy auf unserem Weg zum Gletscher. Fox Guiding hat uns vor der Tour zudem bestens mit Wanderschuhen, Regenjacken und jedem anderen erdenklichen Wanderequipment ausgestattet. So konnten wir den steilen und holprigen Aufstieg bestens meistern.
Der Anblick des Gletschers am Rande des Regenwaldes war wirklich faszinierend und die kurzweilige Tour hat uns richtig Spaß gemacht. Unsere Guides haben uns einen tollen Ausflug beschert und wir danken Fox Guiding für ihr Entgegenkommen beim Tausch der Touren. Trotzdem hätten wir natürlich etwas lieber den Heli Hike gemacht, so viel Ehrlichkeit muss sein ?.
Aber gut, manchmal verliert man und manchmal gewinnen die anderen, oder so ähnlich… Wir haben aber gerne etwas für euch gelernt, sollten nun aber wieder ausreichend Zeit für alle zukünftigen Aktivitäten haben ?. Unser nächstes Ziel ist der Abel Tasman Nationalpark mit goldenen Stränden statt eisigen Bergen. Verrückt, dieses Neuseeland!
Viele Grüße,
Anna und Marvin